Du kennst das sicherlich. Du benutzt Software (egal wo), und die ist toll. Dann sagt sie dir irgendwann: „Du machst da grad was falsch, das kann nicht sein, das darfst du nicht“. Das ist ja vollkommen in Ordnung, wenn man dadurch irgendetwas kaputt machen könnte. Aber manchmal reicht es doch zu fragen: „Willst du das wirklich machen? Bist du dir da ganz sicher?“.
Diese Art zu intelligenter Software hat schon Menschen das Leben gekostet. Das übliche Beispiel: Lufthansa-Flug 2904. die damalige Fly-by-wire Technologie. Wenn die Software die Eingaben für unsinnig hielt, ignorierte sie diese ohne Rückfrage: Aufgrund eines Vorhergehenden Unfalls hat man bei der Software definiert, dass sie den Schubumkehr zum bremsen erst dann einleiten kann, wenn das Fahrwerk mit mindestens 12 Tonnen belastet ist, die Räder drehen und demzufolge beide Räder auf der Fahrbahn sind. Dem war bei dem Flug auf Grund einiger unglücklicher Faktoren nicht so und das Flugzeug tat im Automatik-Modus nicht das, was es hätten machen sollen.
Anderes Beispiel, aber wesentlich aktueller: Bei der Olympiade dieses Jahr hat die Software gesagt, zwei identische Messwerte aufeinander kann nicht sein, den Kampfrichtern ist ein Fehler unterlaufen.
Es ist schön, wenn die Software mitdenkt, aber manchmal will der Nutzer genau das, was er gerade macht auch wirklich. Also beim nächsten Projekt erst überlegen: „Kann diese Eingabe auch richtig sein?“ und dann eine UserToDumpException werfen.
Warum mir das gerade jetzt einfällt? Heute habe ich meine neue Anschaffung (eine Pulsuhr [Review gibts demnächst]) weiter getestet und wenn ich ein Training plane und sage ich will n km laufen oder Fahrrad fahren, sagt die mir beim starten des Trainings: „Für dieses Training wird aber der Schrittezähler benötigt, ohne dem geht das nicht“. Wie wäre es mit: „Für dieses Training empfehle ich dir einen Schrittzähler, bist du dir sicher?“. Toll… ich halte einen Schrittzähler für ziemlich sinnlos für die Messung von Entfernungen. Beim nächsten mal weiß ich dann Bescheid.
Ich sag nur: „Ich hab’ ja nichts gegen Automatismen. Aber ich hab’ sehr wohl etwas gegen Automatismen die nicht funktionieren!“