Und jetzt hab ich ‚nen Igel – Wer braucht denn schon Himbeeren?

3,2,1, meins…¹ Hups jetzt hab ich nen Igel. Einen was? Einen Igel, also genauer einen Igel 3/4 3210. (Die haben Humor…) Eigentlich gedacht als ThinClient für Unternehmenszwecke wird mein Igel mir wohl als Server für private Zwecke dienen.

Was ist drinne?

Die Ausstattung ist nicht gerade Leistungsstark. Das Innenleben besteht aus einem VIA Eden Prozessor, der mit sage und schreibe 600MHz getaktet ist. Dem steht ein OnBoard Grafikchip zur Verfügung, welcher sich den Speicher wie üblich vom RAM (256MB) abzwackt – Das stimmt nicht ganz, 16MB sind fest verlötet.

Klingt nicht schnell, aber für meine Anwendungen wirds hoffentlich reichen. Weitere Austattungsmerkmale

  • Der Igel hat eine RS232–Schnittstelle (seriell), welche vor allem für Spielereien mit Microcontrollern ganz praktisch ist.
  • VGA und DVI sind vorhanden (wer’s braucht).
  • leider nur 3 USB–Ports
  • leider nur schwachbrüstiges Ethernet (10/100MBit)
  • Kartenleser (wohl für Chipkarten wie Kreditkarten und so)
  • Paralleler Port (Für uralt–Drucker)
  • PS/2
  • Line–in und Line–Out (Besser als mein Thinkpad, das hat nur einen Ausgang…)
  • Freier IDE–Steckplatz

Dafür ist er ziemlich klein und passt auch in engere Löcher in Regalen rein,  verbraucht für sein Alter kaum Strom (~15 Watt) und hat keinerlei bewegliche Bauteile – Demzufolge also lautlos. Das einzig nervige ist die grell leuchtend blaue Status LED. Die blinkt zum Glück aber nicht und lässt sich leicht überkleben

Für die knapp 5€ (+5€ Versand) die ich für den bezahlt habe, ist das ganz passabel.

Was mach ich nun damit?

Obwohl als reiner ThinClient entworfen, lässt sich der Rechner natürlich wie jedes andere System nutzen. Einfach das Gehäuse aufschrauben, eine CF–Karte in den Steckplatz stecken (Größer=Besser). Dann einen USB–Stick z.B. mit einem Debian–Netinstall–Image einlegen und das Linux installieren. Dann funktioniert alles wie gewohnt. Eine grafische Oberfläche braucht man natürlich nicht, soll ja ein Server werden.

Soundserver

Ich hab ein Uralt–Soundsystem herumstehen und das hat ein nur 1,5m langes Klinkenkabel. Außerdem nerven Kabel am Notebook (Vor allem, wenn das Soundsystem ungünstig positioniert ist). Deshalb soll der Igel ab sofort für die Soundausgabe zuständig sein.

Printserver

Noch so ein leidiges Thema. Einen Printserver wünsche ich mir schon seit langem. Gründe sind die selben: kurze und nervige Kabel. Auch da soll der Igel Abhilfe schaffen.

Router

Naja zumindest sowas in der Art. Ich habe noch ein paar WLAN–Sticks rumliegen und mach mir wohl in der WG noch ein privates Funknetz auf. Warum? 1. Weil ichs kann. 2. Will ich dann meinen Internetverkehr von meinen Endgeräten in einem von mir kontrollierten Punkt bündeln und den dann weiterverteilen. Wie genau ich mir das vorstelle, weiß ich selbst noch nicht – Mir schwebt ein VPN mit meinem Server oder vorerst dem Uninetz vor.

DNS–Server mach ich mir auch noch drauf, damit ich keine blöden /etc/host Dateien pflegen muss. Dann kann ich direkt auf mein zukünftiges Handy zugreifen 😀

Fileserver

Vielleicht wirds auch noch nen Fileserver geben. Aber dafür hat die lahme Kiste wohl nicht genug Ressourcen um in halbwegs annehmbarer Geschwindigkeit auf meine verschlüsselte externe Festplatte zu schreiben.

Und warum eigentlich kein Raspberry Pi?

Ich glaub, meins ist in den Weiten von Farnells Lagerhallen verschollen :( Darum muss ich mich kümmern, aber die Bestellung ging ja nicht über mich, also wirds noch etwas stressig. Außerdem ist der Preis natürlich nicht zu vergleichen. Ich hab 1/4 vom Preis vom Raspberry bezahlt. Ganz davon abgesehen sind Raspberry Pi’s Mainstream und somit voll öde (Genau so wie ArchLinux) 😉

¹ Natürlich liegt das Copyright an dem Spruch bei ebay.

4 Gedanken zu „Und jetzt hab ich ‚nen Igel – Wer braucht denn schon Himbeeren?

  1. fotastisch

    Hi Anatolij!

    Was ist denn aus dem Igel geworden? Mittlerweile kämpft mein Pi doch ganz ordentlich mit dem Apache-Server (gefühlt zumindest ;)).
    Hast du schon was mit dem Igel umgesetzt und kannst was zur „Performance“ sagen?

    1. AZ Artikelautor

      Naja, ich hab den bis auf weiteres in die Ecke gestellt, der ist nämlich extrem lahm. Ich dachte den als Musik-server zu nutzen, aber der kann nichtmal flüssig mp3’s abspielen. (Soviel zur Performance)

      Du kannst aber mal versuchen nginx auf deinen Pi zu machen, dass ist etwas effektiver. Aber für Owncloud ist eh alles zu spät, das ist selbst auf einem Atom sehr lahm.

  2. fotastisch

    Upps, zu spät gesehen… Hab mir den Igel schon geschossen. 😉
    Allerdings einen mit 800 MHz. Und hoffentlich erkennt der auch den 1 GB-RAM-Riegel, der hier noch rumliegt. Werds wohl mal als Server versuchen. Was hattest du denn drauf installiert?

    1. AZ Artikelautor

      Na dann viel Glück damit. Erzähl mal dann, wie der so läuft. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich drauf laufen hatte. Glaube Debian

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